Digitalisierung der Justiz
Ein wesentlicher Schritt bei der Digitalisierung der Justiz: Amtsgericht Stade führt elektronische Akten ein
Bis Ende 2025 werden alle Gerichte ihre Akten digital führen. Das heißt auch: Es gibt viele Änderungen im Amtsgericht Stade. Während der Umstellungsphase kann es zu Verzögerungen kommen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten aber mit großem Einsatz an der Digitalisierung der Justiz.
Das Amtsgericht Stade stellt seine Verfahrensabläufe auf die elektronische Akte um. Ab 1. Januar 2026 müssen alle Gerichte in Deutschland ihre Akten digital führen. Die elektronische Akte ist ein wesentlicher Schritt hin zu einer digitalen Justiz. Auch wenn es in der Umstellungsphase zu Verzögerungen kommen kann, arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Einsatz an der Digitalisierung der Justiz.
Dabei haben sie schon eine Menge geschafft: Bereits seit dem vergangenen Jahr arbeitet in Stade die Zivilabteilung digital, die Familienabteilung folgte im März 2025. Bis zum Jahresende sollen nun auch das Betreuungs-, Nachlass- und Vollstreckungsgericht sowie die Strafabteilung vollständig auf die digitalen Akten umgestellt sein.
Wie gestalten wir eine moderne, effiziente, transparente und vor allem bürgernahe Justiz im digitalen Zeitalter? Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigen sich viele Menschen in den Gerichten schon lange. Dazu hat sich auch der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung bekannt. Er greift unter anderem Vorschläge auf, die eine Expertengruppe unter anderem unter Federführung des Oberlandesgerichts Celle, zu dessen Bezirk das Amtsgericht Stade gehört, erarbeitet hat. So soll in Zukunft für alle Anliegen eine digitale Antragstellung ermöglicht werden. Für bestimmte Fälle sollen dann auch reine Online-Verfahren angeboten werden.
Von Papier und Stempel hin zu einer digitalen Justiz
Zunächst müssen jedoch die Papierakten ins digitale Zeitalter überführt werden. Das ist kein einfacher Weg: Die Amtsgerichte in ihrer heutigen Form bestehen seit 1879 - und schon immer wurden die Verfahren in Papierform geführt. Stift, Papier und Stempelkissen gehörten viele Jahrzehnte zum festen Bestandteil der gerichtlichen Arbeitswelt. Der Systemwechsel ist also eine enorme Umstellung. Das zeigt auch der Umfang des Papierbestands: In den Abteilungen der Amtsgerichte werden zurzeit noch hunderte, teils tausende Papierakten bearbeitet.
Der Direktor des Amtsgerichts Stade bittet deshalb um Verständnis, falls es während dieser Übergangsphase zu Verzögerungen kommt. Gleichwohl sei der Weg alternativlos: „Uns allen ist klar, dass die Zukunft der Justiz digital sein wird – und daran arbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade mit großem Einsatz“. Das Wichtigste werde sich mit den digitalen Akten aber nicht ändern: „Entscheiden werden hier weiterhin Menschen!“